
Der Film „X“ von Ti West hat die Horrorlandschaft im Jahr 2023 mit einem Hauch von Nostalgie und einer ordentlichen Portion Splatter erschüttert. West, bekannt für seine stilistisch anspruchsvollen Horrorfilme wie „The House of the Devil“, präsentiert hier eine Ode an den Genrefilm der 1970er Jahre, inspiriert von Klassikern wie „The Texas Chainsaw Massacre“.
Der Film spielt im Jahr 1979 und erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Filmemacher, die nach einem abgelegenen Bauernhof in Texas reisen, um einen expliziten Erwachsenenfilm zu drehen. Unter der Leitung des ambitionierten Regisseurs Maxine (Mia Goth), versuchen sie, ihren Traum vom Ruhm zu verwirklichen, während ihre naive Unwissenheit über die Gefahren, die auf ihnen lauern, stetig wächst.
Das titelgebende „X“ symbolisiert nicht nur den geheimen Schauplatz des Films, sondern auch das Unbekannte, das sich hinter der Fassade der scheinbar harmlosen alteninges Paares verbirgt, das den Bauernhof bewohnt. Pearl (Mia Goth in einer Doppelrolle) und Howard sind die seemingly freundlichen Gastgeber, deren düstere Geheimnisse langsam ans Licht kommen und die Gruppe in einen Strudel des Grauens ziehen.
Handlung und Charaktere: Eine Mischung aus Nostalgie und Grausamkeit
Die Handlung von „X“ entfaltet sich langsam, baut aber kontinuierlich Spannung auf. West nutzt geschickt Rückblenden und parallele Handlungsstränge, um die Geschichte komplexer zu gestalten und den Zuschauern Einblicke in die Vergangenheit der Figuren zu gewähren.
Mia Goth glänzt in ihrer Doppelrolle als Maxine und Pearl. Ihre Darstellung der jungen, ambitionierten Filmemacherin Maxine ist energiegeladen und authentisch, während sie Pearl mit einer Mischung aus Unschuld und Wahnsinn verkörpert – eine Figur, die sowohl Mitleid als auch Schrecken hervorruft.
Neben Goth überzeugt das Ensemble an jungen Schauspielern: Brittany Snow als Bobby-Lynne, Scott Mescudi (Kid Cudi) als Jackson und Owen Campbell als Richie liefern solide Leistungen und tragen zur Dynamik der Gruppe bei.
Visuelle Ästhetik und Ton:
“X” ist mehr als nur ein blutiges Splatterspektakel. West gelingt es, die Atmosphäre der 1970er Jahre mit einer atemberaubenden Bildsprache einzufangen. Die Kameraführung ist durchweg innovativ und erinnert an klassische Horrorfilme dieser Zeit – grobe Schnitte, düstere Lichtverhältnisse und Nahaufnahmen, die den Schrecken direkt auf den Zuschauer übertragen.
Der Soundtrack, komponiert von Tyler Bates, unterstreicht die Stimmung des Films perfekt. Synthesizerklänge, melancholische Melodien und eine Prise 70er Jahre Funk fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Themes:
Neben dem offensichtlichen Thema der Gewalt und des Grauens erforscht „X“ auch komplexere Themen wie Alter, Sexualität, die Sehnsucht nach Jugendlichkeit und die dunkle Seite der menschlichen Natur.
West hinterfragt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, indem er die Gruppe junger Filmemacher als Metapher für die Vergänglichkeit der Zeit und die verwerflichen Folgen von unrealistischen Träumen darstellt.
Fazit:
“X” ist ein Muss für alle Horror-Fans, die Wert auf stilvolle Inszenierung, düstere Atmosphäre und einen Hauch von Nostalgie legen. Mia Goths beeindruckende Doppelrolle und Ti Wests meisterhafte Regie machen diesen Film zu einem bleibenden Erlebnis.
Figuren | Schauspieler/in | Beschreibung |
---|---|---|
Maxine Minx | Mia Goth | Eine ambitionierte, junge Filmemacherin mit dem Traum vom Ruhm. |
Pearl | Mia Goth | Eine mysteriöse alte Frau, die auf dem Bauernhof lebt und eine dunkle Vergangenheit verbirgt. |
Bobby-Lynne | Brittany Snow | Maxines beste Freundin und eine talentierte Schauspielerin. |
Jackson | Scott Mescudi (Kid Cudi) | Ein erfahrener Kameramann, der sich mit den anderen Filmern in einen grausamen Kampf um das Überleben stürzt. |
Ein Meisterwerk des modernen Horrorfilms?
“X” ist undoubtedly ein starkes Beispiel für moderne Horrorfilme. Ti West gelingt es, die traditionellen Elemente des Genres mit einer innovativen Herangehensweise zu verbinden. Die Mischung aus Nostalgie und Splatter macht den Film zu einem einzigartigen Erlebnis. Ob er als “Meisterwerk” bezeichnet werden kann, hängt letztendlich vom Geschmack jedes einzelnen Zuschauers ab. Doch eines steht fest: “X” ist ein Film, der unter die Haut geht und lange nach dem Abspann noch nachhallt.