Beat the Devil! Ein anarchisches Meisterwerk der schwarzen Komödie

Der Film “Beat the Devil” aus dem Jahr 1953, ein Werk des legendären Regisseurs John Huston, ist eine seltene Perle im Filmerbe der 50er Jahre. Dieser Film, der sich als düstere Komödie mit einer Prise Abenteuer und Thriller-Elementen präsentiert, bietet einen einzigartigen Einblick in die Welt der Kriminellen, die auf der Suche nach einem vermeintlichen Goldfund in Afrika ihre moralischen Grenzen überschreiten – und dabei vor allem gegen sich selbst kämpfen.
Mit einer Besetzung, die die Creme de la Creme des Hollywoods der damaligen Zeit vereinte, erzählt “Beat the Devil” die Geschichte von Billy Dannreuther (gespielt von Humphrey Bogart), einem zwielichtigen Geschäftsmann, der gemeinsam mit seiner Geliebten Maria (Jennifer Jones) auf der Suche nach einem Goldfeld in Afrika ist. Begleitet werden sie von einer bizarren Gruppe weiterer Charaktere:
- Edward “Teddy” the Swede D’Arcy (Peter Lorre): Ein skrupelloser Geschäftspartner, der immer einen Trick auf Lager hat.
- Jack O’Malley (Robert Morley): Ein korpulenter und arroganten Philosoph mit einer Vorliebe für Whiskey.
- Mrs. O’Malley (Gina Lollobrigida): Die attraktive Frau von Jack O’Malley, die jedoch ein Auge auf Billy Dannreuther geworfen hat.
Die Handlung entfaltet sich zunächst in einem kleinen italienischen Dorf, wo Billy und Maria versuchen, die notwendigen Mittel für ihre Reise nach Afrika zu beschaffen. Doch schnell gerät ihr Plan ins Stocken: die anderen Mitstreiter scheinen mehr an persönlichen Interessen als am gemeinsamen Ziel beteiligt zu sein, was zu zahlreichen Konflikten und Missverständnissen führt.
Die Gruppe macht sich schließlich auf den Weg nach Afrika, doch die Reise verläuft alles andere als reibungslos. Pannen, Verzögerungen und interne Streitigkeiten sorgen dafür, dass die Suche nach dem Goldfeld zum Desaster wird. Inmitten dieser chaotischen Situation beginnt Billy Dannreuther, seine eigenen Motive und Ziele in Frage zu stellen:
Ist er wirklich nur an den Profit interessiert, oder liegt etwas Tieferes hinter seiner Motivation? “Beat the Devil” lässt diese Fragen offen und fordert den Zuschauer dazu auf, eigene Interpretationen zu finden.
Visuelle Meisterwerke und ein Soundtrack für die Ewigkeit
John Huston gelang es mit “Beat the Devil”, eine unvergleichliche Atmosphäre zu schaffen: Die Drehorte in Italien und Afrika tragen zum exotischen Flair des Films bei. Die Kameraarbeit von Russell Harlan ist prägnant und atmosphärisch, wobei er die Schönheit der Landschaften mit der Dunkelheit der Charaktere kontrastiert.
Der Soundtrack von Alex North unterstreicht die surrealen Momente des Films perfekt. Seine Musik wechselt zwischen jazzigen Melodien, düsteren Klangfarben und dramatischen Akzenten.
Die Schauspielkunst: Ein Feuerwerk der Charaktere
“Beat the Devil” glänzt nicht nur durch seine innovative Inszenierung und Atmosphäre, sondern auch durch herausragende schauspielerische Leistungen:
- Humphrey Bogart, bekannt für seine ikonischen Rollen in “Casablanca” oder “Der Malteser Falke”, spielt hier einen ungewöhnlichen Charakter: einen zwielichtigen Geschäftsmann, der mehr Charme als Härte besitzt.
- Jennifer Jones überzeugt als Maria, eine Femme fatale mit einer geheimnisvollen Vergangenheit.
- Peter Lorre, berühmt für seine Rollen in Krimi-Klassikern wie “M” oder “Der Rabe”, ist hier als Teddy D’Arcy der Komiker des Films.
Fazit: Eine zeitlose Komödie mit Tiefgang
“Beat the Devil” ist kein typischer Abenteuerfilm – er stellt vielmehr einen Blick auf die menschliche Gier und die Unberechenbarkeit des Schicksals dar. Mit seinem humorvollen Tonfall, den skurrilen Charakteren und der innovativen Inszenierung ist dieser Film ein Meisterwerk der schwarzen Komödie, das auch heute noch für Unterhaltung und Denkanstöße sorgt.
Wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Filmerlebnis ist, dem sei “Beat the Devil” wärmstens empfohlen.